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Tunnelkompostierung

Die eigentliche Kompostierung findet in 18 Rottetunneln statt. Um eine abwasserfreie Prozessführung sicherstellen zu können, wird ein vergleichsweise hohe Rottekapazität benötigt. Die erhöhte Rottekapazität ermöglicht eine längere Verweilzeit und wegen der geringeren Verdichtung des Rottegemisches eine bessere Durchlüftungs- und damit höhere biologische Trocknungsfähigkeit des Materials. Dies erlaubt es, eine größere Menge der vom Gärrest abgetrennten Flüssigphase zur Rottebefeuchtung einzusetzen. Die installierte Rottekapazität dient also einem ausgeglichenen Wassermanagement.

1920px 1200px Tunneleintragsgeraet

Nach der Befüllung der Tunnel mit Gärrest, Bioabfall und Strukturmaterial werden diese geschlossen und der Kompostierungsprozess wird über Luftzufuhr gestartet. Bei Bedarf kann das Rottegut weiter befeuchtet werden. Hierzu kann grundsätzlich Prozesswasser, Frischwasser oder Brauchwasser (zweistufig entwässerter flüssiger Gärrest) verwendet werden.

Über Ventilatoren wird dem Kompostierungsprozess Luft zugeführt. Die Zuluft besteht aus der Abluft der Anliefer- und Bunkerhalle, aus anderen Rottetunneln oder aus der Tunnelvorhalle. Der Ventilator führt die Luft in einen unter den Tunneln befindlichen Belüftungsboden. Die Luft strömt über im Boden befindliche Düsen von unten nach oben durch das Rottegut.

1920px 1200px DosierbunkerIn den Belüftungsböden der Kompostierungstunnel fällt ein Teil des hinzugegebenen Wassers als Sickerwasser an, das in einen sich über den Kompostierungstunneln befindlichen Zwischenspeicher gepumpt wird. Das Wasser wird dem Prozess später wieder zugeführt. Über die Abluft werden während der Kompostierung der organische Abbau in Form von CO2 und der Wasserverlust in Form von Wasserdampf abgeführt. Durch die automatisierte Steuerung des Kompostierungsprozesses (Bewässerung und Belüftung) wird gewährleistet, dass eine hygienisierende Behandlung erfolgt.

System zur Abluftbehandlung

Die Tunnelkompostierung ist als geschlossenes System ausgeführt. Die Abluft wird nach der Kompostierung über eine saure Wäsche gereinigt, die ebenfalls auf den Tunneldächern positioniert ist. Im Sauren Wäscher wird die Abluft durch eine Schwefelsäurelösung gereinigt. Dabei werden Staubpartikel abgeschieden und das in der Luft befindliche Ammoniak wird chemisch zu Ammoniumsulfat umgewandelt. Die gereinigte Abluft wird nach dem Durchströmen des Filtermaterials über einen Schornstein abgeleitet.

Die in dem Gesamtprozess entstehende Wärme wird betriebsintern verwendet, um u. a. den Kompostierungsprozess und die Vergärung im Fermenter mit Wäre zu unterstützen. So wird auch die entstehende Wärme sinnvoll zur Optimierung der Prozessketten direkt vor Ort genutzt. Dies geschieht insbesondere zu den Zeiten, in denen die Selbsterhitzung des Rottematerials nicht ausreicht, um das überschüssige Wasser aus dem Vergärungsprozess zu verdampfen.

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